Gedanken zum Monat November 2023

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# jüdisch beziehungsweise christlich

Gedanken zum Monat November 2023

Seit dem 07. Oktober, seit dem Massaker der Hamas an 1400 Menschen in Israel und dem zeitgleichen Kidnapping von etwa 230 Menschen, ist für mich sehr vieles anders geworden.

In vielen Städten und Gemeinden wird in den Novembertagen an die Pogrome der Brandnacht vom 09. auf den 10. November 1938 erinnert. Die Erinnerungen bringen uns zugleich die Verantwortung für unsere Zeit nahe.
Das bedeutet auch, dass wir an Hass und Mordlust der Hamas, die einen Monat zuvor in Israel gewütet hat, nicht vorbeikommen.
1.400 und 230 sind für Israel neue symbolische Zahlen. Sie stehen neben der Zahl der sechs Millionen während der Shoah ermordeten Juden.

1.400 eine Zahl. Ich bin kein "Zahlenmensch". Wie also kann ich sie mir vorstellen?
Im Blick auf meine Geburtsstadt heißt es: weit mehr als 1/3 der Einwohner sind ermordet.
Das habe ich vor Augen. So spricht die Zahl eine bedrückend tödliche Sprache.

1.400 Menschen - ihre Leben und ihre Freude am Leben vernichtet. Ihre Zukunft geköpft, vergewaltigt, lebendig verbrannt.

230 Menschen - irgendwo in den Terrortunneln der Hamas gefangen, wie „lebendig begraben“.

Die Massaker und die Berichte der Überlebenden haben weltweit Menschen schockiert.

Doch auch das ist Tatsache: Hamas-Anhänger, ihre Zahl geht in die Hunderttausende, tanzen ihre Freude an Mord und Schandtat.

Israel wehrt sich, massiv. Es geht um nichts weniger als um das Überleben der Menschen und ihrer Demokratie. Der einzigen übrigens im Nahen Osten.
Israel weiß aus tödlich schmerzhafter Erfahrung, dass Hamas ein Ende bereitet werden muss. Ein für alle Mal.
Die Zivilbevölkerung in Gaza leidet unter dem Krieg, den das Massaker ihrer eigenen Hamas-Regierung über sie gebracht hat, fraglos.

So hat vor 78 und mehr Jahren auch die deutsche Zivilbevölkerung unter dem Krieg gelitten, der von Deutschland ausgegangen ist.

Zivilisten leiden Hunger, brauchen Wasser und Medikamente und Hilfe des Roten Kreuz.

Aber auch diese Überlegung geht mir nicht aus Kopf und Herz:

Wer fragt nach der Versorgung der 230 gekidnappten Menschen aus Israel?
Kinder, Erwachsene, alte Menschen, die auch auf medizinische Versorgung angewiesen sind.
Wer fragt nach Besuchserlaubnis für Rotes Kreuz oder UN-Mitarbeiter, um den Geiseln beizustehen?

Für Israel geht es um sein Leben, sein Überleben in einem durch die Hamas aufgezwungen Krieg.

November ein Monat des Gedenkens. Mord und Terror gegen Israel, 1938 und 2023.

November ein Monat des Gedenkens auch an unsere Verstorbenen.
Ein Monat des Lebens - auch das, denn in jedem Gedenken bewahren wir das Erinnern an das Leben und die Freude, die wir daran haben dürfen.
Leben - um nichts weniger ringt Israel in diesem Monat ... und wer weiß, wie lange noch.

„Am Jisrael Chaj“ - das Volk Israel lebt.

Pfarrerin Johanna Melchior, St. Nikolai Cottbus

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