Gedanken zur Jahreslosung

Gedanken zur Jahreslosung

Gedanken zur Jahreslosung

# Monatsandacht

Gedanken zur Jahreslosung

Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen! (1.Korinther 16, 14)

Gedanken zur Jahreslosung 2024

„mfG“ oder auch „lG“ – das war´s dann. Das Ende einer Nachricht, eines „Briefes“ im 21. Jhd.

„Kus“ = „Kurz und schmerzlos“.

Am Beginn unserer christlichen Gemeindegeschichte - da klingt es anders, da liest es sich anders, wenn ein Brief zu Ende geschrieben ist: Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!

Die Christen in Korinth hat Paulus bei ihren ersten Glaubensschritten begleitet. Sie liegen ihm sehr am Herzen. Darum auch hat er besondere Hoffnung und Erwartung in diese Menschen. Und so schreibt er ihnen und will ihnen nun an ihr Herz legen, was ihm Herzensangelegenheit ist. Wie funktioniert gedeihliches Zusammenleben in einer Gemeinde? Was hat es mit der Auferstehung auf sich? Wie sorgen Gemeinden füreinander? Und noch so einiges mehr ist da zu lesen. Als alles gesagt ist, was ihm auf Herz und Seele brennt, und kommt er zum Abschluss: Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!

Fünf „Dinge“, fünf Verhaltensweisen, die durch das Leben begleiten, stellt er zusammen. Gewissermaßen ein „I-Tüpfelchen“ seiner Gedankengänge.

Wachet – Das Leben bitte nicht vertun, nicht verschlafen. Bereit sein für das Leben mit allen seinen Aufgaben und Herausforderungen. Bereit sein für G´tt, der uns ins Leben ruft. Bereit sein auch für die erhoffte und erbetene Wiederkunft Christi. Paulus wähnte sie nahe – also nicht verschlafen, liebe Korinther!

Stehet im Glauben – Stand haben und Standhalten können! Was für eine Aussage! Und was für ein Geschenk, gelingt uns das in unserer Lebenszeit! Glauben, Vertrauen in G´tt, das gibt Halt und festen Stand. Die Gebete der Bibel verkünden voller Dank von dieser Erfahrung. „Du bist mein Fels … Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Ps.31,4+9). Jesus erzählt in seinen Gleichnissen davon. Wer vertraut, gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels. Als aber eine Wasserflut kam, da riss der Fluss an dem Haus und konnte es nicht erschüttern; denn es war gut gebaut. (Lk.6,48)

Seid mutig – Zum Leben bedarf es ja durchaus einer Portion guten Mutes – und

Seid stark – auch eine kräftige Portion an Stärke gehört dazu. G´tt gebe es immer wieder neu!

Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen! Diese fünfte gute Lebenshaltung begleitet als Jahreslosung durch die vor uns liegenden Tage, Wochen, Monate.

Alles, was mit uns zu tun hat, mit unseren Gedanken, Worten und Werken, das soll in Liebe gedacht, gesagt, und getan werden. Liebe als „Werkzeug“, Liebe als „Baustoff“ unserer Gedanken, Worte und Werke. Was für eine Vorstellung! Was wir planen, was wir durchführen, was wir zu Stande bringen – durchzogen von Liebe, gehalten in Liebe, gewirkt und bewirkt Dank Liebe. Was für eine Vorstellung!

Damit uns die romantische Ader und die kleinen Herzchen, die dazu gehören mögen, nicht zu sehr von der biblischen Gedankenwelt entfernen: „Agapé“, dieses griechische Wort für „Liebe“ meint „Zuneigung“ und auch „Liebeserweise“, „Wohltaten“, „Gutes“ eben.

„Zedaka“ sagt die hebräisch-jüdische Glaubens-Muttersprache von Paulus zu einem Verhalten, das von Liebe=„Ahava“ geprägt ist: „Rechtschaffenheit“. Anständig sein. Wer im Glauben steht, der hat „An-Stand“ und kann „anständig sein“. So kann es dann auch anständig zugehen unter den Menschen. Da ließen sich wohl viele, viele gute Worte finden, die alle ein wenig von dem in sich tragen, was die Sprachen der Bibel mit „Liebe“ und der daraus erwachsenden Lebenshaltung meinen. Gedanken und Worte – sind das eine. Wenn sie zum Tun werden, kommt das andere dazu. Ganz wie es Paulus aus seinem Herzen kommend uns ans Herz legt: Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!

Ein Jahr gesegneten Gelingens wünscht Ihnen Pfarrerin Johanna Melchior

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