07/10/2024 0 Kommentare
Jiskor – Gedenke
Jiskor – Gedenke
# jüdisch beziehungsweise christlich
Jiskor – Gedenke
Jiskor – Gedenke
Am Abend des 02. Oktober 2024 ist Israel weltweit in das neue jüdische Jahr 5785 aufgebrochen.
Mit „Rosh HaShana“ (Neujahr) beginnt eine annähernd einen Monat währende Festzeit.
Im ersten Teil dieser Zeit, den „10 Tagen der Umkehr“ wenden sich die Menschen einander zu. Damit wenden sie sich zugleich G´tt zu. Dinge, die das Miteinander beeinträchtigen, möchten beseitigt werden. So kann es auch im Zusammenleben ein erneuertes Jahr geben.
Diese Tage münden in den „Jom Kippur“ (Versöhnungstag). Ein Tag, der ganz der Besinnung und Einkehr, der inneren Begegnung mit sich und G´tt gehört. Allem anderen enthalten sich die Betenden. So fastet an diesem Tage, wer gesundheitlich in der Lage ist.
Kurz nach Jom Kippur beginnt „Sukkoth“ (Laubhüttenfest), an dem sich Israel der Bewahrung auf dem Weg aus der Knechtschaft in das verheißene Land erinnert. Auch wenn die Hütten das ständige und oft unsichere unterwegs sein symbolisieren, zeigt sich in ihnen zugleich, wie G´tt rund um Sein Volk da ist, die Menschen begleitet und bewahrt.
Mit der überschwänglichen Freude an „Simchat Thora“ (Thora-Freude) nehmen diese feierlichen, nachdenklichen und schließlich so gelöst heiteren Wochen ihren Abschluss.
Jiskor – Gedenke
Dieser Ruf hat in den Gottesdiensten einen festen Platz. Verstorbene werden vergegenwärtigt.
Das Gedenken an die, die nicht mehr sind, verlässt dann aber den familiären Rahmen. Es geht über in die Erinnerung an die unzählbaren Opfer der Pogrome und Ausschreitungen aus Judenhass. Kreuzzüge – Inquisition – Shoah - auch der 7.Oktober 2023 und die Massaker der Hamas.
Israel trauert.
Zu den großen Liebestaten nicht nur in der Jüdischen Glaubenstradition, sondern auch in unserer daraus erwachsenen christlichen Tradition gehört die Begleitung von Toten, die Begleitung der Trauernden.
An uns ist es, an der Seite Israels zu stehen.
Pfarrerin Johanna Melchior
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